Patchwork-News 15.10.12
Kurz erzählt
Mein
Neffe ist getauft worden, ich war Patentante, also fuhr ich für ein
verlängertes Wochenende zu meiner Familie und überließ meinem
armen Nachbarn die ganze Arbeit hier auf dem Hof, danke nochmal.
Hasenfleet stellte den Altschützenkönig, also hieß es wieder mal
gemeinsam Kranzbinden, feiern, Schnäpschen trinken und - ich habe
mit meinem Nachbarn getanzt, es war toll... Ich habe mehrere Kreide-
und Seidenbilder gemalt, ein Lied auf CD aufgenommen, ein Gedichtheft
zusammengestellt und eine Specksteinfigur erarbeitet. Und wir haben
einen "alten Neuzugang": Felix ist wieder da.
Tiere
Auf
dem Hof Glißmann in Hemslingen ist es Felix nicht gutgegangen, seine
Ausbildung musste schließlich abgebrochen werden, weil sich Frau
Glißmann geweigert hatte, mit ihm weiter zu arbeiten und er in
völliger Panik niemanden mehr an sich herangelassen hatte, nicht mal
den Tierarzt. Was genau passiert ist, kann ich nicht sagen,
jedenfalls war er völlig verstört und heilfroh wieder daheim zu
sein, hat sich problemlos in den Herdenverband integriert und war
nach wenigen Tagen wieder fast der Alte. Inzwischen ist leider auch
das zweite Kaninchen gestorben, es hatte sich zurückgezogen. Mein
Nachbar meinte, es sei schon alt gewesen und vermutlich einfach an
Schwäche gestorben. Die Nachkommen im Garten sind jedoch munter und
zahlreich und längst nicht so scheu wie der Wildkaninchenvater. Die
Hühner Berta und Sally kamen Anfang August mit insgesamt 10 Küken
anmarschiert, die sie gemeinsam führen und aufziehen. 7 haben jetzt
die ersten Wochen gut überstanden und sind schon fast so groß wie
ihre Mütter.
Hof
und Weiden
Auch
in diesem Jahr hatten wir Pech mit dem Heumachen, ein kleiner Teil
konnte zwar unter Dach und Fach gebracht werden, der größere ist
jedoch komplett abgesoffen. Zum Glück habe ich ja von letztem Winter
noch ein Teil des zugekauften Heus oben auf dem Dachboden, so dass es
reichen müsste. Inzwischen haben die Pferde und Esel bereits
drübergegrast und das bereits durchgewachsene neue Grün abgeweidet.
Da es jedoch relativ kontinuierlich regnet und nicht mal der Herbst
ein Einsehen mit uns hat, muss ich meist relativ zügig umhüten,
weil alles bereits zertrampelt und vermatscht ist. Da ich beim
letzten Pfählekauf böse über den Tisch gezogen und mir der letzte
Schrott angedreht wurde, habe ich mit meinem Nachbarn diesmal
woanders eingekauft und solide, imprägnierte Pfähle bekommen, zwar
teurer dafür aber hoffentlich haltbarer. Man muss sich schließlich
nicht alles gefallen lassen. Über meinen Bäcker habe ich Susanne
kennengelernt, die hier ganz in der Nähe auch einen Hof hat, den ich
mir natürlich gleich anschauen musste. Sie hat zwei alte Pferde vor
dem Schlachter gerettet, hält Ouessant-Schafe, eine vom Aussterben
bedrohte Rasse aus Frankreich, und ihre Hühner laufen auch frei um
den Hof herum. Klar, dass sie dann umgekehrt hier war und sich meine
Menagerie angeschaut hat. Auf der Streuobstwiese gab es bereits einen
Apfel zu bewundern, und die meisten im letzten Winter abgenagten
Bäume von der Erstanpflanzung sind wieder ausgetrieben, d.h. das
könnte vielleicht doch noch was werden.
Oberndorf
Es
gab mehrfach Foren- und Projektgruppentreffs, der Jugendkutter ist
wieder im Wasser und an der Schule ist ein Biomeiler geplant.
Gleichzeitig startete die Investorengruppe zusammen mit Blue Economy
eine Machbarkeitsstudie, wofür zahlreiche Fragebögen verteilt und
über die geplanten Aktivitäten informiert werden musste. Durch
interne Unstimmigkeiten habe ich jedoch gemerkt, dass ich mal wieder
weit über meine Grenzen gegangen bin, so dass ich mich derzeit ein
wenig zurückgezogen habe und meine Energien in Zukunft vielleicht
etwas bedachter einsetzen werde.
Alles
weitere demnächst.
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