Dienstag, 21. Februar 2012

Jahresbericht 2011

Hatte sich im Laufe des Jahres 2010 eine gewisse Routine auf dem Hof eingestellt, so könnte man 2011 durchaus auch als Jahr der "Herausforderungen" bezeichnen oder auch Pleiten, Pech und Pannen, aber "was uns nicht umbringt, macht uns stärker", und so kann ich tatsächlich bestätigen, dass mich jetzt sicher so schnell nichts mehr aus der Fassung bringen kann. Gleichzeitig war es auch ein Jahr der großen Feste, meine Mutter feierte ihren 70. Geburtstag, meine Schwester heiratete, ein Nachbar wurde 40, und natürlich gabs auch wieder Schützenfest, Zeltfete, meinen eigenen Geburtstag und den traditionellen Weihnachtsmarkt. Auch in diesem Jahr entstanden wieder verschiedene Texte, Acrylbilder und Zeichnungen, neu hinzu kam die Seidenmalerei, und seit Herbst stelle ich regelmäßig Hartkäse her.

Renovierung
Da meine Stromrechnung durch die alte Nachtspeicherheizung arg hochgetrieben wurde, nahm ich endlich das Projekt Heizung in Angriff. Selbstverständlich ging das - wie so vieles in diesem Jahr - nicht ohne Komplikationen und Umwege ab, angefangen vom Schornsteinfeger, der plötzlich doch einen neuen Schornstein forderte, über den zusätzlichen Heizraum, der in die Diele hineingebaut werden musste, bis hin zu den kalten Tagen, weil die alte Heizung versehentlich abgeklemmt wurde... Doch jetzt läuft die neue Holzpelletsheizung einwandfrei.

Der zweite Teil des Dachbodens wurde in Ordnung gebracht, so dass nun auch dort das Heu für den Winter gelagert werden kann. Zugegeben, es ist etwas mühsam, die Ballen vom Wagen durch die Luke nach oben zu werfen und innen aufzustapeln, aber der Platz ist natürlich deutlich größer als in der Diele. Gleichzeitig wurde das Dach abgedichtet, einige marode Dachplatten ersetzt und der alte Schornstein zumindest soweit abgetragen, dass das Dach geschlossen werden konnte.

Die alte Stallabgrenzung wurde abgebaut und stattdessen eine Holzabgrenzung eingezogen, der Stall ist dadurch zwar etwas kleiner geworden, gleichzeitig ist jetzt jedoch ein kleiner Vorplatz für Gerätschaften entstanden und etwas mehr Spielraum zum Rangieren mit der Schubkarre.

Tiere
Für das Eselfohlen Achim hatte ich bereits Ende 2010 neue Besitzer gefunden, so dass er im Februar mit knapp einem Jahr in sein neues Zuhause auf der anderen Seite der Elbe umziehen konnte und jetzt bei einer kleinen Eselherde lebt. Neu hinzu kamen im September die Henne Berta mit ihren 3 Küken, wie sich inzwischen herausstellte ein Huhn und zwei Hähne, die das Hofleben sehr bereichern und eine ganz besondere Atmosphäre der Zufriedenheit verbreiten. Und kurz vor Weihnachten kamen noch zwei Kaninchen dazu, wobei das eine leider etwas vorwitzig und forsch war und daher recht schnell erwischt wurde. Das andere ist da etwas geschickter und teilt sich problemlos mit den Hühnern den Stall.

Nachdem es sich als sehr schwierig herausgestellt hat, die Nachzucht der Angler Rinder hier im Norden zu verkaufen, weil sie natürlich mit Hochleistungsmilchkühen nicht mithalten können und hier doch eher noch zu den "Exoten" zählen, habe ich die kleine Herde nach und nach verkauft. Auch das gestaltete sich nicht ganz so einfach wie gedacht, so dass die letzten beiden tatsächlich erst Ende November den Hof verließen.


Naturschutz
Das Jahr begann gleich mit einer völlig unverständlichen Baumfällaktion in Hasenfleet, 86 überwiegend gesunde Bäume wurden in einer Nacht- und Nebelaktion abgeholzt, ohne Wissen des Gemeinderates, obwohl es dazu einen extra Ausschuss gibt, bisher wurden nur lächerliche 13 Bäume nachgepflanzt. Trotz großer Anstrengungen und Aktionen könnte so etwas jederzeit wieder passieren - leider. Ich habe aber in Georg Ramm vom NaBu und BUND einen zuverlässigen Mitstreiter gefunden und halte mich daher bei den Sitzungen in Oederquart und Cuxhaven auf dem Laufenden, Vernetzung und Zusammenarbeit ist alles.

Die alten Apfelbäume auf dem Nachbargrundstück konnten unter Naturschutz gestellt werden. Da die Besitzerin aber nicht verkaufen wollte, entsteht jetzt eine Mini-Streuobstwiese auf meiner eigenen kleinen Weide. Die ersten Bäume, alte Obstsorten hier aus der Region, und einige Sträucher und Hecken sind inzwischen gepflanzt und werden hoffentlich im nächsten Frühjahr austreiben.

Oberndorf
Die Dorferneuerung war ein wichtiges Projekt bei dem ich aktiv mitarbeitete. Als notwendige Konsequenz ließ ich mich dann sogar in den Gemeinderat wählen und schwitze seitdem Blut und Wasser, Politik ist einfach nicht mein Ding ;-))) Einige Projekte, die wir inzwischen bereits angestoßen haben sind z.B. Gründung einer Bürgergenossenschaft, ein monatliches Forum, erste Photovoltaikanlagen, ein Café in der Heimatstube, eine Streuobstwiese, ein Sommerkonzert an der Oste, etc. Vieles weitere wird sicher in der nächsten Zeit noch dazukommen.

Hof und Weiden
Der erste Schock kam zu Beginn der Sommersaison: Der erst im letzten Jahr neu installierte Wasserschlauch hatte an vielen Stellen Beulen und Löcher, obwohl ich ihn ordnungsgemäß vor dem ersten Frost komplett auseinandergebaut und das Wasser abgegossen habe. Also musste im Vorfeld noch viel geflickt und die schlimmsten Teile ersetzt werden. Die neu aufgeteilte Weide 4 wurde mit verschiedenen Weidenpflanzen bestückt, um so die bisherige Allee zu verlängern. Aufwuchs für Heu gab es durch den Regen reichlich, leider gab es dann aber keine 5 trockenen Tage am Stück, so dass das meiste dann doch viel zu lange gemäht auf den Weiden lag und dadurch bestimmt die Hälfte verdarb. Dementsprechend musste der größte Teil für den Winter zugekauft werden.

Da der Übergang vom Hof zur Weide bereits im Sommer sehr schnell vermatschte, wurde im hinteren Bereich ein zweiter Übergang gebaut, dank nachbarlich-maschineller Hilfe wurden die großen Sandberge zügig in den Graben verfüllt, danke. Im Garten kamen auch in diesem Jahr weitere Baum- und Heckenpflanzen dazu, u.a. der Baum des Jahres die Elsbeere und Hecken für Vögel, Insekten, Kleintiere. Das Gemüse hatte es ziemlich schwer, da es viel zu viel Regen und viel zu wenig Sonne gab, so dass z.B. die Tomatenpflanzen zwar sehr groß wurden aber keine Chance hatte, ausgereifte Tomaten zu produzieren.

Ausblick 2012 (und länger)
Ich könnte mir vorstellen, die Herstellung von Hartkäse auszubauen und im Rahmen des Streuobstwiesenprojektes Sommerbiergarten und Infotreffs anzubieten. Da Hühner und Hunde wider Erwarten völlig problemlos zusammenleben, könnte sicher noch weiteres Geflügel hier einziehen.

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