Mittwoch, 11. Januar 2012

quergelesen

Umweltgifte in der Landwirtschaft

LSV kompakt 9/2011: Schlepperkabinen für den Pflanzenschutz
(...) Fahrer von Traktoren und selbstfahrenden Arbeitsmaschinen sollen besser vor gesundheitsgefährdenden Substanzen geschützt werden. In der neuen Norm DIN EN 19695 "Landwirtschaftliche Traktoren und selbstfahrende Pflanzenschutzgeräte" - Schutz der Bedienungsperson (Fahrer) vor gefährlichen Substanzen" werden Kabinen jetzt in vier Kategorien eingeteilt:
Kategorie 1: Kabine, die keinen Schutz vor Staub und Pflanzenschutzmittel (PSM) bietet,
Kategorie 2: Kabine, die vor Staub schützt,
Kategorie 3: Kabine, die vor Staub und flüssigen PSM schützt,
Kategorie 4: Kabine, die vor Staub, flüssige PSM und deren Dämpfen schützt. (...) Im Übrigen sind Kabinentüren und -fenster geschlossen zu halten, da sonst jeder Kabinenschutz unwirksam ist. (...) Durch den Einsatz geschlossener Kabinen ist eine sichere Ausbringung von PSM gewährleistet. Dabei bieten die neuen der Kategorie 4 das höchste Schutzniveau.

Bereits beim damaligen Lesen habe ich mich spontan gefragt, wie der Schutz der Bevölkerung drumherum aussieht, denn dass sich Dämpfe nicht lokal auf dem Feld begrenzen lassen, ist wohl klar.

Oya Jan/Feb 2012: Ackergifte? Nein danke!
Der Wirkstoff Clomazone macht den Irrsinn der Agrochemie deutlich.
Seit zehn Jahren vergiftet Clomazone regelmäßig Natur, Gärten und Bioanbauflächen. Menschen erkranken. Neue Schadensfälle in Mecklenburg-Vorpommern und anderswo zeigen, dass eine Landwende nur von uns Bürgerinnen und Bürgern bewirkt werden kann. (...) Clomazone unterbindet die Chlorophyllsynthese, die uns den Sauerstoff zum Atmen schenkt. Winzigste Spuren des Gifts genügen, um keimende Kräuter zu ersticken. Der hohe Dampfdruck des Gifts lässt es unabhängig vom Wind durch 300, 400 Meter breite Forststreifen wabern. Dort färbt es Springkraut-, Brombeer- und Holunderblätter weiß und macht dann im Folientunnel des Biogärtners den Salat unverkäuflich. Bis der darauf kommt, dass es nicht Bormangel im Beet ist, sondern die gute fachliche Praxis des Agrarbetriebs hinterm Wald... Zur selben Zeit bemerken Mütter an ihren Kindern auffälliges Husten, Hautausschlag, die Großmütter im Dorf jammern über Atembeschwerden, eine asthmakranke Frau braucht medikamentöse Hilfe, ein Herzkranker muss zum Arzt, gut im Saft stehende Mannsbilder kriegen Kopfweh, im Mund schmeckt es metallisch, die Mandeln schmerzen. (...)

Schrot & Korn 1/ 2012: Pestizide belasten Umwelt
Der weltweite Einsatz von Pestiziden erschwert die rückstandsfreie Produktion von Bio-Produkten, meldet der Bundesverband Naturkost Naturwaren Herstellung und Handel (BNN) (...) Das Problem betreffe Bio-Bauern weltweit: So kämpften im vergangenen Jahr 300 brasilianische Bio-Bauern ums Überleben, weil sich in ihrer Soja-Ernte Rückstände des neurotoxischen Insektizids Endosulfan fanden. Auch in Europa steht die Biobranche vor Herausforderungen. Pestizide sind auch hier ein Problem. Das geht aus einer Studie hervor, die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) mit Kollegen aus Frankreich, der Slowakei, Belgien und Spanien erstellt haben. Im Rahmen der Studie wurden Daten zu 500 organischen Substanzen in den Einzugsgebieten von vier europäischen Flüssen (Elbe, Donau, Schelde, Llobregat) ausgewertet. Das Ergebnis: 38 Prozent der Chemikalien kamen in Konzentrationen vor, bei denen Wirkungen auf Organismen nicht auszuschließen seien. Zwei Drittel der Substanzen, die als Umweltrisiko eingestuft wurden, waren Pestizide, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Die Mehrzahl davon finde sich nicht auf der sogenannten europäischen Liste prioritärer Stoffe, welche regelmäßig überwacht werden müssen, kritisieren die Wissenschaftler. (...)

Ich frage mich, warum werden giftige Substanzen nicht (mehr?) verboten? Warum konnte damals DDT oder auch FCKW verboten werden, warum wurden zu Zeiten des Sauren Regens Autos zum Einbau der Filter verdonnert und warum haben wir so eine Wischi-Waschi-Politik, die nicht klar Farbe bekennt und solche Substanzen verbietet? Dass die Wirtschaft und Unternehmen damit umgehen können, haben sie in o.g. Fällen doch bewiesen. Damit zerstören wir Natur, Klima und Gesundheit, kurz unsere Zukunft.

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