Wahlkampfgedanken
Letzte Woche war Vernetzungstreffen aller Energie-Initiativen und Interessierten an alternativen Energien u.ä. Es war toll zu hören, wie die Oldendorfer jetzt ihr erstes Photovoltaikprojekt so gut wie abgeschlossen haben und bereits für ein weiteres Windkraftprojekt Unterstützer und Mitmacher werben. Natürlich gabs auch einen aktuellen Stand von uns, die Oberndorfer Energiegruppe berichtete von ihren bisherigen Recherchen und dem geplanten Austausch mit anderen Bioenergiedörfern. Im Hinblick auf eine ganz konkrete Energiewende im Landkreis ist eine Kampagne geplant, die vor allem auch dafür eintritt, dass die Kommunen und öffentlichen Einrichtungen den Stromanbieter wechseln und die Stromnetze (wieder) übernehmen. Bürgerbeteiligung wird dabei immer wichtiger und mit einer starken Vernetzung lässt sich sicher sehr viel effektiver arbeiten und wirkungsvoller auftreten.
Dorferneuerung läuft, wie schon gesagt, die Energiegruppe ist sehr aktiv dabei und wir in der Genossenschaftsgruppe arbeiten an der konkreten Gestaltung von Satzung und Geschäftsordnung, am Montag im ersten Forum wird es besonders um die nötigen Strukturen gehen, aber natürlich auch darum, wie weit die anderen Projekte inzwischen sind und was als nächstes ansteht. Es ist schön, hier eine Zusammenarbeit unabhängig von politischer Zugehörigkeit und persönlichen Meinungen gefunden zu haben, dass es inzwischen tatsächlich um "Oberndorfs Zukunft" geht, und wir unsere Visionen davon gemeinsam verfolgen.
Derzeit passiert also gerade unabhängig von politischen Strukturen sehr viel - Bürgerengagement konkret - und daher fällt es mir schwer, mich auf "Wahlkampf" einzustellen. Gerade wenn ich dann mitbekomme, wie sich Leute mit der "Dorferneuerung" zu Wahlkampfzwecken schmücken, die in den Arbeitsgruppen doch eher selten bis gar nicht auftauchen und dann wenig Konstruktives beitragen. Es ärgert mich, wenn es nicht um die Sache geht, sondern um Selbstdarstellung und Abgrenzung von den anderen. Wie überall gibt es schließlich immer Leute mit denen man gut zusammenarbeiten kann und andere mit denen das gar nicht klappt, auch wenn sie in der gleichen Liga spielen.
Ich würde mir daher wünschen, dass viel mehr Menschen den Mut und die Initiative aufbringen, sich einfach nur als normale Mitbürger in ihrem Ort einzubringen und dazu neue Strukturen entstehen, die letztlich die alten mit ihren viel zu starren und unflexiblen Verfahren und Abläufen einfach überflüssig machen. Politik ist für mich nicht nur die Frage rot, grün oder schwarz, Regierung, Opposition, Wahlkampf, Flyer oder Fähnchen, sondern vor allem mitmachen, austauschen, unterstützen und aktives Tun.
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