Misstrauensvotum gegen die Befürworter der Schulschließung
(zur Samtgemeinderatssitzung am 24.06. 2013)
Was ist
der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur?
In der
Demokratie glaubt der Bürger, er habe ein Mitspracherecht, in der
Diktatur weiß er, dass er nichts zu vermelden hat.
Was hier
gerade läuft, ist zutiefst unmoralisch und besorgniserregend. Nein,
ich übertreibe nicht, denn es kann nicht sein, dass sich eine enorm
große Anzahl von Bürgern Gedanken zur Schulsituation in der
Samtgemeinde macht und eine enorm kleine Zahl, die sich auch noch
"Mehrheit" nennt, sich darüber hinwegsetzt und stur nach
Plan weitermacht wie bisher. Zugegeben, ich war bei der Sitzung nicht
dabei und muss mich daher auf Berichte verlassen, doch habe ich in
den letzten Monaten genug erlebt, was zum aktuellen Verlauf passt wie
ein weiteres Puzzlesteinchen:
Oberndorfer
Bürger richten ein monatliches Forum ein, um die Ideen und Projekte
aus der Dorferneuerung weiterbearbeiten und umsetzen zu können, um
sich Gedanken zur Zukunft der Schule zu machen, ein
Ganztagsschulkonzept zu erarbeiten und erhalten Hausverbot in der
Kiebitzschule. - Ja das sind doch alles böse Unruhestifter und
Halbkriminelle!
Verschiedenste
Politiker machen leere Versprechungen und bieten Hilfe an, die sich
letztlich nur als wahlkampftaktisches Manöver herausstellt, Farbe
bekennen will letztlich keiner. Es ist leicht, den Bürgern
unverbindlich zu versichern, dass man die Lage auch "ganz
schlimm" findet. - Ich kann doch nicht den Mund aufmachen und
vielleicht meine Karriere gefährden.
Immer
wieder wird der Schulinitiative geraten, höflich, gesprächsbereit
und verständnisvoll mit den Befürwortern der Schulschließung zu
sein, immer wieder wird betont, wie unheimlich schwer diese "armen
Politiker" an ihrem Entschluss tragen, dass sie aber leider
leider gar nicht anders können. - Ich bin gewählt, jetzt lasst mich
nur machen.
Ehrlich
gesagt, ich bin es leid, verständnisvoll zu sein, wenn Engagement so
mit Füßen getreten wird, wenn auf dem Rücken der Kinder
"Zukunftsverträge" geschlossen werden sollen, wenn
positive Entwicklungen mit Brachialgewalt ausgebremst werden und
dörfliche Strukturen mutwillig der Sparpolitik zum Opfer fallen. Und
ich finde es sehr gefährlich, wenn demokratische Strukturen dazu
missbraucht werden, diktatorisches Vorgehen zu rechtfertigen.
Hier
geht es doch schon lange nicht mehr um die Kiebitzschule, um
sachliche Argumente oder Alternativen. Es geht um Macht, vermutlich
auch um Neid, Eifersucht, Missgunst, rechthaben wollen und rechthaben
müssen. Vor allem jedoch geht es darum, Bürger, die ihre Rechte
wahrnehmen und verantwortlich handeln, auch weiterhin draußen zu
halten und ihnen in aller Deutlichkeit zu zeigen, wo ihr Platz ist in
dieser so überaus "bürgerfreundlichen" Samtgemeinde: Als
demütige und vor allem schweigende Zuhörer auf den hinteren Plätzen
des Sitzungsraumes, wo Einwände erhoben werden können, wenn
Entscheidungen längst schon gefallen sind.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite