Samstag, 10. September 2011

Gedanken zur Kommunalwahl

Was heißt eigentlich "politisch aktiv sein"? Wie setze ich mich tatsächlich wirkungsvoll für meinen Ort und die Region ein? Und wie erkennt man, ob es sich um "Macher" oder nur um "Schwätzer" handelt?

Am 19.8. hatten wir Dorferneuerungstreffen, wo es darum ging, Prioritäten festzulegen und uns darüber zu einigen, was wir als erstes, zweites und drittes in Angriff nehmen wollen. Es war für uns wichtig, die Maßnahmen ganz nach vorne zu setzen, die die Strukturen für die nächsten Jahre aufbauen, so dass es weitergehen kann, selbst wenn alle vom Kernteam aussteigen, der Gemeinderat nicht mitzieht, wenn unsere Gemeinde mit anderen zusammengelegt wird oder andere unvorhergesehene Dinge in Politik und Gesellschaft passieren. Wir arbeiteten sehr konstruktiv und sachbezogen zusammen und fanden dank der monatelangen Zusammenarbeit eine gemeinsame und stimmige Lösung.

Am 31.8. war in Otterndorf ein Vernetzungstreffen aller Energie-Initiativen und Interessierten am Atomausstieg im Landkreis. Es war toll, dieses geballte Engagement zu sehen und zu erleben, Projektgruppen wie in Oldendorf, die ihre erste Photovoltaikanlage gerade in Betrieb genommen haben, der Umwelttreff Cuxhaven mit Kampagnenideen zum Stromanbieterwechsel der Gemeinden und (Rück)Übernahme der Stromnetze mit Bürgerbeteiligung, aktive Einzelne, die sich für Ökostrom einsetzen, etc. Unsere Energiegruppe stellte unseren Plan energieautark zu werden vor, und alle waren sich einig, dass wir nur gemeinsam die anstehende Energiewende stemmen können.

Am 2.9. haben wir uns mit der Genossenschaftsgruppe getroffen und Punkt für Punkt die Satzung durchgearbeitet, am 5.9. haben wir sie dann beim Forum Dorferneuerung vorgestellt, die fraglichen Punkte nochmal mit allen diskutiert und gemeinsam darüber entschieden. Am 15.9. wird es mit der Geschäftsordnung genauso weitergehen. Diese Arbeit macht keinen großen Spaß, es geht um alle möglichen Paragraphen, rechtliche Grundlagen, Abtipperei und juristische Spitzfindigkeiten, aber es ist die Grundlage für unsere Genossenschaft und eine Bürgerschaft, die selbst bestimmt, wo es langgeht und nicht nur auf "die da oben" schimpft.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der letzten 3 Wochen, doch er zeigt ganz gut, auf was es tatsächlich in Zukunft ankommen wird: Bürgerbeteiligung, Zusammenarbeit, Schritt für Schritt an einer Sache dranbleiben, Verantwortung übernehmen, sich einmischen, Sachbezogenheit und ein konstruktives Miteinander.

Und dann stehe ich samstags vor MarC5 in Cadenberge und mache mit beim "Wahlkamp" für die Grünen, neben uns ein Stand der SPD und der CDU. Und natürlich bekomme ich mit, wie auch da die Dorferneuerung in Oberndorf ein Thema ist, das wahlkampfstrategisch vollmundig ins Feld geführt wird - ausgerechnet von Leuten, die sich in den Gruppen nur wenig beteiligen, Genossenschaftsgründung und Bürgerenergie eher skeptisch beurteilen und deren konstruktive Beiträge fast Null sind. Ich weiß, das ist Politik, aber es ärgert mich trotzdem ein bisschen...

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