Jahresbericht 2013
Dieses
Jahr habe ich gelernt, wie nahe Leben und Tod, Aufbau und Zerstörung
zusammenliegen können, die Kreisläufe und Rhythmen der Natur sind
klarer und deutlicher zu erkennen als noch vor einigen Jahren, und
ich merke, wie ich mich leichter in diese Vorgänge einfügen und
meinen kleinen Teil zu diesem wechselseitigen Geben und Nehmen
beitragen kann. Ich bin geduldiger und ausdauernder und insgesamt
ausgeglichener geworden. Die Arbeit hier auf dem Hof geht inzwischen
leichter von der Hand und die Tiere sind meine große Freude -
meistens ;-)))
Tiere
Auch
dieses Jahr war Wierna wieder trächtig, leider war die Geburt sehr
schwierig und das kleine Fohlenmädchen kam tot zur Welt. Wierna
erholte sich jedoch erstaunlich schnell. Bereits im Januar kamen die
ersten Küken, und das ging fast den ganzen Frühling und Sommer so
weiter, überlebt haben davon allerdings nur 4. Zur Weidesaison kamen
2 Ponys vom Nachbarn als Sommergäste dazu und freundeten sich völlig
unkompliziert mit meinen Pferden und Eseln an. Der kleine Hengst
Peter sollte verkauft werden, doch die Suche nach einem schönen
neuen Zuhause gestaltete sich schwieriger als gedacht und so ist er
immer noch hier. Inzwischen haben wir aber voraussichtlich ein tolles
Plätzchen für ihn und seine Mutter gefunden, sie stehen schon in
den Startlöchern.
Im
Sommer konnte meine jüngste Hündin Tonia nicht mehr laufen,
Röntgenaufnahmen zeigten, dass bereits beide Hüften und die untere
Wirbelsäule total verknöchert waren, so dass sie leider
eingeschläfert werden musste. Ich habe mir verschiedene Schafrassen
angeschaut und mit meinem Nachbarn zusammen die Weide an der
Streuobstwiese schafgerecht eingezäunt. Inzwischen sind 5
Guteschafe, eine vom Aussterben bedrohte Rasse aus Schweden, hier
eingezogen.
Streuobstwiese,
Weiden
Endlich,
die Streuobstwiese bekam ihren Unterstand dank tatkräftiger
Sommer-Unterstützung von meiner Schwester und meinem Schwager. So
konnte in diesem Jahr das Sommerforum mit kleinem Fest und Grillen
ohne den besorgten Blick zum Himmel stattfinden und auch das Fest mit
Nachbarn und Dorfaktiven blieb trocken (zumindest von oben). Da die
Beweidung zukünftig von Schafen übernommen wird, wurde im
Spätsommer damit begonnen, statt der bisherigen Weidebänder, die
für die Pferde und Esel ausreichend waren, eine ordentliche
Schafeinzäunung zu bauen. (s.o.) Auf der 4. Weide, die die Allee
verlängern soll, wurden u.a. auch ein paar Exoten wie Trompeten- und
Mammutbaum gepflanzt. Die Obstbäume haben sich gut entwickelt, es
gab 2 Äpfel, Wetten zur Ernte 2014 werden noch angenommen...
Rund
um den Hof
Da
besonders die Heuweiden im letzten Jahr viel zu nass waren, so dass
teilweise die Maschinen gar nicht mehr dort fahren konnten, wurden
rundum die Gräben ordentlich ausgebaggert. Das Wasser kann nun
wieder zügig abfließen und die Weiden sind trocken und befahrbar.
Und weil auch das Wetter mitspielte, gab es dieses Jahr wieder mal
richtig gutes, trockenes und duftendes Heu. Für meinen kleinen
Neffen, der mit seiner Familie im Sommer zu Besuch da war, baute ich
einen kleinen Sandkasten, die Dachflächen wurden mit großem Neffen
und Schwester in einer Gemeinschaftsaktion bemalt.
Da
sich die Zwischendecke im Gästezimmer gelöst hatte und der Fußboden
schon ganz abschüssig war, wurde alles ordentlich renoviert, also
Decke, Dämmung, Boden und Elektrik. Fehlt nur noch ein neues
Fenster, die Planungen laufen. Sturm Xaver richtete Ende des Jahres
Schäden an Dach, Schuppen und Weideunterstand an, die im neuen Jahr
behoben werden müssen.
Oberndorf
Die
Schule ist auch weiterhin von akuter Schließung bedroht, ein
Einlenken der Samtgemeinde ist leider nicht in Sicht. Es gab daher
auch in diesem Jahr zahlreiche Aktivitäten zur Rettung. Highlights
waren dabei ein in Eigenregie auf die Beine gestelltes
Ganztagsangebot mit Mittagessen und verschiedenen Projektgruppen und
die energetische Sanierung und Dämmung zu einer "Eisbärenschule"
in einer Gemeinschaftsaktion. Unser Dorfgemeinschaftshaus wurde
jedenfalls bereits erfolgreich gerettet: in der neuen "Kombüse"
gibt es neben den kulinarischen Spezialitäten ein buntes kulturelles
Angebot, zu dem jeder etwas beitragen kann, also eine echte
Bürgergaststätte, die sich zu einem Kleinod in dieser Region
entwickelt.
Auf
dem Energieforum in Lüneburg haben wir von unseren Erfahrungen mit
Bürgerbeteiligung, Genossenschaft und den Projekten, die im Rahmen
der Dorferneuerung entstanden sind, berichtet. Inzwischen ist auch
die ostewert ag gegründet und kann demnächst loslegen. Ein neues
Architekturprojekt hat im Rahmen eines Seminars der Uni Oldenburg
eine Gruppe junger Studenten auf Oberndorf losgelassen, die aus ihrer
Perspektive ganz neue Ideen für unser Dorf entwickelten. Inzwischen
war die Abschlusspräsentation, und wir hoffen natürlich, dass sich
das ein oder andere umsetzen und verwirklichen lässt.
Ausblick
2014 (und länger)
Das
Gästezimmer wird noch fertig renoviert und kann dann voraussichtlich
zum Sommer hin genutzt werden. Auf der Streuobstwiese könnte ein
kleiner Biergartentreff eingerichtet werden. Vielleicht lässt sich
die Schafhaltung ausbauen und/oder weitere Tierarten, die vom
Aussterben bedroht sind, finden hier ein Zuhause. Sicher werde ich
mich auch weiterhin für ein lebendiges Oberndorf einsetzen und im
Forum und einzelnen Projekten aktiv mitarbeiten.
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