Volle Freiheit für die Kugel
"Wunderbar", jubelt Jeffrey Meyers. "Und jetzt noch mal fünf Schuss." Die Hand seiner Tochter Amy zittert, als die Siebenjährige die Pistole vom Kaliber 22 anhebt. Es ist ein schöner Tag in Texas und Amy darf mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Melanie auf den Schießstand. (...) (NEZ 25.6.11)
Wenn ich das lese, wundert es mich nicht, dass Frieden auf der Welt noch weit entfernt ist und Gewaltakte unter Jugendlichen zunehmen. Gegen Kindersoldaten gibt es weltweite Proteste, und hier wird mit Kindern ganz legal Waffengewalt als Freizeitvergnügen zelebriert. Das ist Gehirnwäsche, das ist Missbrauch an jungen, noch nicht gefestigten Menschen, die hier etwas vorgelebt bekommen und vermutlich nachahmen, ohne die Tragweite überblicken zu können. Muss man sich da wundern, wenn sie ihre neuen Schießfertigkeiten auch außerhalb des Schießstandes zeigen wollen? Wenn sie damit dann in der Schule vor ihren Klassenkameraden prahlen und statt auf eine menschliche Silhouette eben auf den Lehrer zielen? Wenn Waffengewalt für sie zum Alltag gehört und "völlig normal" ist?
Für mich jedenfalls steht fest, wer hier kriminell ist: Jeder der behauptet, Waffen sind notwendig zur "Selbstverteidigung", jeder, der seinen Kindern ein Leben mit der Pistole in der Hand vorlebt, jeder, der ihnen keine positiven Alternativen zeigt und sie mit ihren Ängsten alleinlässt.
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