Dienstag, 27. Juli 2010

Nur ein paar Fragen

"Die einzige Großkatze Europas ist vom Aussterben bedroht! Nur noch 35 bis 40 Kaukasus-Leoparden streifen durch die Wälder zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Bitte helfen Sie dem WWF, die letzten Leoparden Europas zu retten!" (WWF aktuell 5/10)

Ich frage mich:
Ist eine Population mit so wenigen Tieren tatsächlich noch zu retten? Ist nicht z.B. mit einem massiven Inzuchtfaktor zu rechnen, der dann auch zu schweren Verhaltensstörungen führen kann? Kann man die eine Art schützen, ohne gleichzeitig dafür zu sorgen, dass auch die vom Aussterben bedrohten Beutetiere erhalten werden?

Braucht man denn immer einen besonders spektakulären Aufhänger, um sich für die Erhaltung der Umwelt einzusetzen? Ist es nicht auch ohne diese Tierart wichtig, Naturschutzgebiete zu erweitern und zu vernetzen und Wälder wieder aufzuforsten?Können wir die Menschen vor Ort verurteilen, Jagd auf Leoparden zu machen, wenn diese aufgrund der fehlenden natürlichen Beutetiere ihre Nutztiere reißen?

Würden über 160 Vertreter aller Kaukasus-Länder über Ländergrenzen und Konfliktherde hinweg sich genauso einsetzen und zusammenarbeiten, wenn es um eine eher unscheinbare Art wie die Bisamratte ginge? Oder gar um einen "Schädling" wie das Wildschwein? Oder um ein Tier, das vielleicht schon aus der Not heraus Menschen angefallen hat?

Und wieviel Wald verschlingt eigentlich diese gigantische Werbekampagne zur Rettung des Kaukasus-Leoparden mit seinen zig Flyern, Postsendungen, Reklametafeln, etc.?

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