Freitag, 30. September 2011

Gastbeitrag von Barbara Schubert

Erstes öffentliches Forum der Dorferneuerung Oberndorf am 5. Oktober

Seit einem guten Jahr planen ca. drei Dutzend engagierter Oberndorfer Bürger und Bürgerinnen in Arbeitskreisen die Zukunft ihres Dorfes. Geleitet werden sie dabei von Sonja Hoerster und Jascha Rohr vom INSTITUT FÜR PARTIZIPATIVES GESTALTEN aus Huntlosen. Mit Hilfe der beiden Landschaftsarchitekten wurde das Feuer wieder entfacht, mit dem schon vor ein paar Jahren im Zuge der Vorbereitung auf »Unser Dorf hat Zukunft« große Teile der Dorfgemeinschaft Anlauf nahmen, um eine Vielzahl neuer Ideen anzustoßen. Die damalige Bewegung hatte trotz der Kraft und des Enthusiasmus nach der Teilnahme am Wettbewerb keinen Bestand.

Aus den Fehlern von damals haben jetzt alle gelernt und wollen es anders machen:
Ab sofort gibt es an jedem 5. des Monats eine öffentliche Dorfversammlung – das Forum. Hier können alle Interessierten sich informieren über den Stand der inzwischen 7 bestehenden Projekte. Und immer wieder neue Projekte ins Leben rufen …

Die drei Grundregeln des Forums lauten:
Augenhöhe, Transparenz und Selbstermächtigung.
D.h. alle Hierarchien sind innerhalb der Versammlung aufgehoben – jede Stimme zählt gleich. Alle Aktivitäten, die im Dorf passieren, müssen angekündigt werden. Und jede Person, die Änderung will, schiebt die Verantwortung nicht auf andere, sondern muss es selbst in die Hand nehmen. Hier können Anliegen, Wünsche, Visionen vorgetragen werden und Mitstreiter geworben werden. So können im besten Fall unabhängig von Verwaltungsregeln große Bewegungen entstehen.

Eine dieser sehr aktiven Bewegungen ist z.B. die Energiegruppe Oberndorf. Ziel ist, eine unabhängige Energieversorgung für Oberndorf zu erreichen. Im Zuge dessen wurden schon einige Hebel in Bewegung gesetzt und Unmengen an Informationen gesammelt.
Am 23. und 24. September besuchte der Projektarbeitskreis das Bioenergiedorf St. Michaelisdonn. Vom regen Austausch dort und den neu gewonnenen Erkenntnissen berichtet auf dem Forum am 5. Oktober Hans-Heinrich Katt.

Neue Ideen, die vorgestellt werden sollen sind z.B. die Etablierung eines Wochenmarktes auf dem Kirchplatz und ein erstes künstlerisches Großprojekt der neu gegründteten Kultur AG.


Das Forum am 5. Oktober findet von 18:30 Uhr bis 21:30 Uhr im Pfarrgemeindehaus Oberndorf statt.
Wer den neuen Geist der Bürgerinitiative direkt miterleben und gestalten will, ist herzlich willkommen!

die Arbeitskreise der Dorferneuerung

Mittwoch, 28. September 2011

Mitmachen

Bauernproteste in Indonesien unterstützen

https://www.regenwald.org/mailalert/755/bauern-proteste-in-sulawesi-bergbau-zerstort-unser-leben


Erster Käse



jetzt noch 3 Monate Reifezeit durchhalten...

Dienstag, 27. September 2011

Mitmachen

Protestaktion Leben statt Öl

https://www.regenwald.org/mailalert/752/nationalpark-yasuni-in-ecuador-leben-statt-ol

Montag, 26. September 2011

Mitmachen

Atomkonzerne in die Haftpflicht nehmen

http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/haftpflicht.html

Sonntag, 25. September 2011


Herzlich Willkommen


seit 1.9.11 lebt Huhn Berta mit ihren 3 kleinen Küken hier
weitere Bilder

Samstag, 10. September 2011

Gedanken zur Kommunalwahl

Was heißt eigentlich "politisch aktiv sein"? Wie setze ich mich tatsächlich wirkungsvoll für meinen Ort und die Region ein? Und wie erkennt man, ob es sich um "Macher" oder nur um "Schwätzer" handelt?

Am 19.8. hatten wir Dorferneuerungstreffen, wo es darum ging, Prioritäten festzulegen und uns darüber zu einigen, was wir als erstes, zweites und drittes in Angriff nehmen wollen. Es war für uns wichtig, die Maßnahmen ganz nach vorne zu setzen, die die Strukturen für die nächsten Jahre aufbauen, so dass es weitergehen kann, selbst wenn alle vom Kernteam aussteigen, der Gemeinderat nicht mitzieht, wenn unsere Gemeinde mit anderen zusammengelegt wird oder andere unvorhergesehene Dinge in Politik und Gesellschaft passieren. Wir arbeiteten sehr konstruktiv und sachbezogen zusammen und fanden dank der monatelangen Zusammenarbeit eine gemeinsame und stimmige Lösung.

Am 31.8. war in Otterndorf ein Vernetzungstreffen aller Energie-Initiativen und Interessierten am Atomausstieg im Landkreis. Es war toll, dieses geballte Engagement zu sehen und zu erleben, Projektgruppen wie in Oldendorf, die ihre erste Photovoltaikanlage gerade in Betrieb genommen haben, der Umwelttreff Cuxhaven mit Kampagnenideen zum Stromanbieterwechsel der Gemeinden und (Rück)Übernahme der Stromnetze mit Bürgerbeteiligung, aktive Einzelne, die sich für Ökostrom einsetzen, etc. Unsere Energiegruppe stellte unseren Plan energieautark zu werden vor, und alle waren sich einig, dass wir nur gemeinsam die anstehende Energiewende stemmen können.

Am 2.9. haben wir uns mit der Genossenschaftsgruppe getroffen und Punkt für Punkt die Satzung durchgearbeitet, am 5.9. haben wir sie dann beim Forum Dorferneuerung vorgestellt, die fraglichen Punkte nochmal mit allen diskutiert und gemeinsam darüber entschieden. Am 15.9. wird es mit der Geschäftsordnung genauso weitergehen. Diese Arbeit macht keinen großen Spaß, es geht um alle möglichen Paragraphen, rechtliche Grundlagen, Abtipperei und juristische Spitzfindigkeiten, aber es ist die Grundlage für unsere Genossenschaft und eine Bürgerschaft, die selbst bestimmt, wo es langgeht und nicht nur auf "die da oben" schimpft.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der letzten 3 Wochen, doch er zeigt ganz gut, auf was es tatsächlich in Zukunft ankommen wird: Bürgerbeteiligung, Zusammenarbeit, Schritt für Schritt an einer Sache dranbleiben, Verantwortung übernehmen, sich einmischen, Sachbezogenheit und ein konstruktives Miteinander.

Und dann stehe ich samstags vor MarC5 in Cadenberge und mache mit beim "Wahlkamp" für die Grünen, neben uns ein Stand der SPD und der CDU. Und natürlich bekomme ich mit, wie auch da die Dorferneuerung in Oberndorf ein Thema ist, das wahlkampfstrategisch vollmundig ins Feld geführt wird - ausgerechnet von Leuten, die sich in den Gruppen nur wenig beteiligen, Genossenschaftsgründung und Bürgerenergie eher skeptisch beurteilen und deren konstruktive Beiträge fast Null sind. Ich weiß, das ist Politik, aber es ärgert mich trotzdem ein bisschen...

Eine Woche mit Huhn



Was hatte ich mir im Vorfeld für Gedanken gemacht, massenweise Schwierigkeiten: mit dem alten Stall, der noch nicht ganz fertig hergerichtet ist, die Hunde, die sich sicher sofort auf die Henne und ihre 3 Küken stürzen, ob sie alle auch abends wieder zurückfinden, ob ich nicht doch zumindest mal eine provisorische Einzäunung hätte bauen sollen, etc. etc.

Und jetzt? Nach gut einer Woche Hühnerhaltung muss ich sagen, dass es sich um die problemlosesten Tiere handelt, die ich bisher hatte: Die Henne bewacht ihre Küken sehr sorgfältig und ist dabei sehr bedächtig und vorsichtig. Aufgrund ihrer langsamen Bewegungen und ihrer hohen Aufmerksamkeit ist sie für die Hunde völlig uninteressant, ich glaube, sie halten sie für eine neue Fasanenart. Ich bin mit jedem der 4 einzeln an der Leine zu den Hühnern gegangen, die Henne hat sich vorsichtig ins nächste Gebüsch geduckt, und alles andere rundum war viel spannender als diese "dicke, langweilige Glucke". Also können alle herumlaufen wie sie wollen und kommen sich nicht in die Quere.

Aber das Verblüffendste für mich ist, dass sie tatsächlich abends zwischen 17 und 18 Uhr in ihrem Stall sitzen. Dann werfe ich ihnen noch ein paar Körner hin, frage nach ihren Ausflügen und Abenteuern, hänge die Klappe wieder ein und wünsche ihnen einen gute Nacht, so einfach ist das...

Montag, 5. September 2011


Malwine und Yukio sind verkauft




und wurden am 4.9.11 in ihr neues Zuhause gebracht


Samstag, 3. September 2011

Wahlkampfgedanken

Letzte Woche war Vernetzungstreffen aller Energie-Initiativen und Interessierten an alternativen Energien u.ä. Es war toll zu hören, wie die Oldendorfer jetzt ihr erstes Photovoltaikprojekt so gut wie abgeschlossen haben und bereits für ein weiteres Windkraftprojekt Unterstützer und Mitmacher werben. Natürlich gabs auch einen aktuellen Stand von uns, die Oberndorfer Energiegruppe berichtete von ihren bisherigen Recherchen und dem geplanten Austausch mit anderen Bioenergiedörfern. Im Hinblick auf eine ganz konkrete Energiewende im Landkreis ist eine Kampagne geplant, die vor allem auch dafür eintritt, dass die Kommunen und öffentlichen Einrichtungen den Stromanbieter wechseln und die Stromnetze (wieder) übernehmen. Bürgerbeteiligung wird dabei immer wichtiger und mit einer starken Vernetzung lässt sich sicher sehr viel effektiver arbeiten und wirkungsvoller auftreten.

Dorferneuerung läuft, wie schon gesagt, die Energiegruppe ist sehr aktiv dabei und wir in der Genossenschaftsgruppe arbeiten an der konkreten Gestaltung von Satzung und Geschäftsordnung, am Montag im ersten Forum wird es besonders um die nötigen Strukturen gehen, aber natürlich auch darum, wie weit die anderen Projekte inzwischen sind und was als nächstes ansteht. Es ist schön, hier eine Zusammenarbeit unabhängig von politischer Zugehörigkeit und persönlichen Meinungen gefunden zu haben, dass es inzwischen tatsächlich um "Oberndorfs Zukunft" geht, und wir unsere Visionen davon gemeinsam verfolgen.

Derzeit passiert also gerade unabhängig von politischen Strukturen sehr viel - Bürgerengagement konkret - und daher fällt es mir schwer, mich auf "Wahlkampf" einzustellen. Gerade wenn ich dann mitbekomme, wie sich Leute mit der "Dorferneuerung" zu Wahlkampfzwecken schmücken, die in den Arbeitsgruppen doch eher selten bis gar nicht auftauchen und dann wenig Konstruktives beitragen. Es ärgert mich, wenn es nicht um die Sache geht, sondern um Selbstdarstellung und Abgrenzung von den anderen. Wie überall gibt es schließlich immer Leute mit denen man gut zusammenarbeiten kann und andere mit denen das gar nicht klappt, auch wenn sie in der gleichen Liga spielen.

Ich würde mir daher wünschen, dass viel mehr Menschen den Mut und die Initiative aufbringen, sich einfach nur als normale Mitbürger in ihrem Ort einzubringen und dazu neue Strukturen entstehen, die letztlich die alten mit ihren viel zu starren und unflexiblen Verfahren und Abläufen einfach überflüssig machen. Politik ist für mich nicht nur die Frage rot, grün oder schwarz, Regierung, Opposition, Wahlkampf, Flyer oder Fähnchen, sondern vor allem mitmachen, austauschen, unterstützen und aktives Tun.