Freitag, 25. Juni 2010

zufällig entdeckt und mich gewundert

Ich verstehe bei einem deutschen Händler unter "regional hergestellt" doch etwas anderes...

Regional hergestellt - ein Hundefutter der Spitzenklasse!
Acana Hundefutter: Heutzutage ist es wichtig, sich über die Herkunft eines Hundefutters zu informieren. Fleisch von freilaufenden Hühnern, fangfrischer Hering, frische Volleier, geschroteter Hafer, "Russet"-kartoffeln und biologische Meerespflanzen - in Acana Hundefutter werden zu über 95% der Zutaten in West-Kanada angebaut, gezüchtet oder gefischt. Die einzige Ausnahme sind Zuchtlämmer aus North Island, Neuseeland, und brauner Reis aus Kalifornien. In Acana Hundefutter werden keine Zutaten z.B. Getreide oder tiefgefrorene Fleischsorten aus billig-produzierten Ländern verarbeitet.

Täglich frische Zutaten
Ein weiterer Qualitätsschwerpunkt der Acana Futterherstellung ist die täglich frische Anlieferung der regionaler Zutaten - ungefroren und ohne Konservierungsstoffe, welche sich alle durch guten Geschmack und ernährungsphysiologische Qualität auszeichnen.


Dogspartner, Inh. Ralf Fröhlich
August-Bebel-Str. 32
08112 Wilkau-Haßlau
Deutschland

(http://www.dogspartner.de/acana-hundefutter/)

Samstag, 19. Juni 2010

Ein paar Gedanken

An der CJD Christopherusschule in Frechen lernen aktuell über 800 Schülerinnen und Schüler mit Lernbehinderungen und Entwicklungsstörungen. Die Anzahl ist in den letzten Jahren stark gewachsen, deshalb platzt die Schule aus allen Nähten. (Zitat www.die-chancengeber.de)

Ein gutes Projekt, keine Frage, grundsätzlich aber werde ich doch recht nachdenklich, wenn ich mir vorstelle, dass diese Kinder und Jugendlichen eben doch "aussortiert" werden, dass diese Förderung Aufgabe der Normalschulen sein sollte und dass die Spenden, die hier für eine einzige Schule, ein einziges Projekt und für im Verhältnis doch sehr wenige Schüler zusammenkommen lieber für eine strukturelle Veränderung an den Schulen genutzt werden sollte.

Ist es denn tatsächlich so undenkbar, zusätzliche Lehrkräfte einzustellen, um Lücken und Defizite aufzufangen? Genügend arbeitslose Lehrer, Erzieher, Sozialarbeiter u.ä. gibt es. Entzieht sich der Staat nicht ganz elegant seinem Bildungsauftrag, wenn er nur "Standardbildung für Standardschüler" anbietet und die Problemfälle den gemeinnützigen Organisationen und professionellen Spendensammlern überlässt? Wenn man sich mal überlegt, was für unterschiedliche Einschränkungen und Behinderungen es gibt, scheint doch eher der "Normalschüler" die Minderheit zu sein, d.h. es ist völlig normal, dass in einer Klasse von 30 Schülern vermutlich 27 (das entspricht 90 %) irgendwo ihre Schwierigkeiten haben: Lese- und Rechtschreibschwäche, Rechenschwierigkeiten, ADHS, Borderline, Autismus, Migrationshintergrund, Probleme in der Familie, fehlende soziale Kompetenz, Defizite in der Feinmotorik, Bewegungseinschränkungen, Entwicklungsverzögerung, etc. etc. ich könnte sicher noch etliches mehr aufzählen, was den Kindern und Jugendlichen heutzutage alles angelastet wird und was letztlich nur zeigt, wie unterschiedlich Menschen und ihre Entwicklungen sind.

Wer kann von sich denn sagen, dass er die "Standardentwicklung Homo sapiens" durchlaufen und nicht an der ein oder anderen Stelle ins Straucheln geraten ist, einfach etwas länger gebraucht hat oder vielleicht immer noch "nachlernen" muss? Ist es dementsprechend nicht unsere Pflicht, die jungen Menschen in ihrem ganz normalen Umfeld zu unterstützen und ihre besonderen Fähigkeiten und Begabungen zu fördern? Und auch innerhalb des Klassenverbandes Fähigkeiten wie Hilfsbereitschaft, gegenseitige Unterstützung und Ermutigung, Verantwortungsübernahme und Schülerpatenschaften in den Lehrplan aufzunehmen?

Ich wünsche mir, dass jeder Mensch einen Platz "in der Mitte" haben darf, dazugehört und sich wertvoll und angenommen fühlt.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Der Wilde Westen in Oberndorf

Heute ist mir vielleicht ein Ding passiert, ich kanns immer noch nicht richtig fassen oder begreifen:
Ich komme mit den Hunden und der leeren Schubkarre von der Weide. Auf der Straße vor der Auffahrt zum Hof steht ein Kleinbus mit Anhänger, da ich ihn nicht kenne, sammle ich die Hunde hinter mir und quetsche mich mit der Karre erstmal dran vorbei. Auf halbem Weg stehen 2 Menschen und sind damit beschäftigt, meinen Schafdrahtzaun rauszuziehen und zusammenzuwickeln, mir fällt die Kinnlade runter und mit einem empörten "können Sie mir mal sagen, was Sie da machen", gehe ich auf sie zu. Dann erkenne ich, dass es die Hufschmiedin und ihr Helfer sind, die vor 2 Wochen den Pferden und der Eselin die Hufe geschnitten haben. Es stellt sich heraus, dass sie den Zaun wie Gerichtsvollzieher als Pfand mitnehmen wollen.

Vorgeschichte:
Da ich nicht gerne viel Bargeld im Haus habe, bezahle ich größere Sachen normalerweise auf Rechnung. Das ist hier völlig problemlos, Tierarzt, Besamer, Hofreparaturen, Schornsteinfeger, Kontrolle Kläranlage, etc. Mit den Nachbarn bespricht man, wer für was wieviel bekommt und zahlt dann möglichst zügig, logisch, bei Bäcker und Biobus kann man auch mal eine Woche später zahlen, wenns nicht reicht oder man vergessen hat Geld abzuheben. Die Hufschmiedin wollte jedoch Bargeld, 85 Euro. Da ich damit nicht gerechnet hatte, auch nicht wusste, was es genau kosten würde, hatte ich das nicht parat, machte aber eine Anzahlung von 50 Euro und bot an, den Rest zu überweisen. Da die jüngere Eselin noch keine Hufe geben konnte, sollte ich mit ihr üben und mich dann melden, damit ihr auch noch die Hufe geschnitten werden könne. Wir verblieben also so, dass ich das Geld vorbeibringen würde, wenn ich in Cadenberge wäre bzw. dass ich mich wegen des nächsten Termins melde. Für mich war damit klar, dass die fehlenden 35 Euro spätestens beim nächsten Termin mitgezahlt werden könnten. Die Hufschmiedin hatte mir als Richtwert gesagt, in ca. 2 Wochen müsste sie das eigentlich können, wenn ich jetzt regelmäßig mit ihr üben würde. Das tat ich, merkte jedoch, dass zwar das kleine Fohlen tatsächlich jetzt nach 2 Wochen prima Hufe gibt, die Eselin aber noch große Balanceschwierigkeiten hat, gerade mit den Vorderbeinen. Ich wollte mich daher ohnehin die nächsten Tage melden, einen Zeitaufschub von 1-2 Wochen vorschlagen und nochmal anbieten, das Geld vielleicht doch zu überweisen, da ich nicht nach Cadenberge gekommen war und auch nicht sicher war, dass es die nächsten Wochen klappen würde.

Aktuell:
Ich werde jetzt beschuldigt, mich nicht mehr gemeldet zu haben und stehe als "Zechpreller" da. Sie hätte mehrfach versucht, mich telefonisch zu erreichen - ich habe einen AB, keine Nachricht. Sie sei mehrfach hier gewesen, hätte mich aber nicht angetroffen - ich habe einen Briefkasten und sehr aufmerksame Nachbarn, kein Zettel, keine Nachricht hinterlassen. Wenn ich nur ein paar Minuten später gekommen wäre, wären sie mit dem Zaun weggewesen, vermutlich wieder ohne ein Wort zu hinterlassen. Gut also, dass der Zaun ziemlich eingewachsen war, so dauerte die Aktion etwas länger.

Fazit:
Außenstände und Schulden sind sicher nicht besonders angenehm, aber kann man ohne Vorwarnung einfach so hingehen und irgendwas mitnehmen, sind das nicht ganz eindeutig Wildwestmethoden? Und das nach 2 Wochen, wo klar war, dass sie ohnehin nochmal kommen würde, dass ich hier nicht einfach "verschwinden" kann, und das alles wegen lächerlicher 35 Euro? Ich zahlte - wütend, und morgen muss ich mich um den rausgerissenen Zaun kümmern...

Hufe werden regelmässig geschnitten, ich wäre also für viele Jahre ein regelmässiger Kunde und eine sichere Einnahmequelle gewesen - so nicht!

Montag, 14. Juni 2010

Fundsachen und Fragen

NEZ 12.6.10 (Zitat)
Eile bei der Verkürzung der Wehrpflicht
Bundestag will Neuregelung nächste Woche beschließen trotz Debatte über die Aussetzung des Dienstes
Ugeachtet der Debatte über ein Aussetzen der Wehrpflicht will die Koalition zunächst eine Verkürzung von neun auf sechs Monate im Eilverfahren beschließen.

Ich habe nach dem Abi ein sechsmonatiges Pflegepraktikum im Krankenhaus gemacht, könnte ich aufgrund dieser Basiskenntnisse einen Auslandseinsatz in einem Buschkrankenhaus in Afrika mitmachen und die Aufgaben einer Krankenschwester übernehmen? Ausgerechnet Deutschland, das soviel Wert auf Sicherheit und Gründlichkeit legt, betreibt so einen "Pfusch" in der Ausbildung, wenn es tatsächlich um Leben und Tod geht? Ist eine Abschaffung der Bundeswehr tatsächlich so "ehrenrührig"? Ist die Trauer um tote Soldaten nicht zynisch?

NEZ 29.5.10 (Zitat)
Haubitzen auf dem Weg nach Kundus
Die Bundeswehr hat in dieser Woche die erste von drei Panzerhaubitzen nach Afghanistan verlegt. Auf dem Fliegerhorst Nordholz wurde das 56 Tonnen schwere Geschütz in ein russisches Transportflugzeug verladen. Vom Feldlager Kundus aus sollen die Haubitze - Schussweite 40 Kilometer - die Bundeswehrpatrouillen bei ihren Einsätzen unterstützen.

Während des Studiums haben mir Freunde immer wieder erzählt, wie "toll" es war, beim Wehrdienst mit den schweren Panzern rumzufahren und schon damals fragte ich mich, kann ein junger Mensch im Panzer eigentlich die Tragweite seines Handelns erkennen? Dürfen sie mit einem ähnlich großen Fahrzeug auch auf Deutschlands Straßen fahren? Was bedeutet es, auf einen "Feind" zu schießen, der 40 km entfernt ist? (Frankfurt-Darmstadt 35 km) Kann ich da noch einen Bezug zu den Menschen herstellen, die ganz real zerfetzt werden und sterben? Kann man vor diesem Hintergrund jungen Menschen eine Idee von Frieden geben?

Freitag, 11. Juni 2010

Projekt Streuobstwiese
ist das zu schaffen?
(Stand 11.6.2010)


Im letzten Winter sind direkt auf dem Weideland neben meinem Hof, das ursprünglich auch zum Hof gehörte, von der Besitzerin aber nicht verkauft, sondern weiter verpachtet wurde, 5 alte Apfelbäume gefällt worden. Ich kam leider zu spät, als sie bereits zersägt dalagen. Auf mein Nachfragen, ob sie denn morsch oder umsturzgefährdet waren, erfuhr ich, dass es sich nur um Nachschub für Feuerholz handele. 8 Obstbäume stehen jetzt noch, aber ich vermute, dass sie spätestens nächsten oder übernächsten Winter dran sind...



Mir kam spontan die Idee, die ca. 1-2 ha zu kaufen und noch weitere alte Obstbäume dort zu pflanzen, so dass eine Streuobstwiese entsteht, die Pflanzen und Tiere ein Zuhause bieten könnte. Doch wie meist - Money, money, money...

***

Nachdem ich in der Zeitung einen Artikel zur Bingostiftung gelesen hatte (NEZ 22.5.10), dachte ich natürlich gleich an mein Projekt, ich rief an um anzufragen, ob eine Förderung in meinem speziellen Fall überhaupt möglich sei. Ich sprach mit einem netten Herrn, sagte ihm sofort, wo die Knackpunkte liegen - Einzelperson, keine Gemeinnützigkeitsbestätigung o.ä. noch unklar, ob es überhaupt verkauft wird - doch er meinte, ich solle ihm auf jeden Fall mal die Eckdaten mailen, das tat ich, zusammen mit einigen Bildern von Bäumen und Grundstück.

***

Sehr geehrter Herr Vorberg,

hier wie bereits telefonisch mit Ihnen besprochen, die Eckdaten zum geplanten Projekt Streuobstwiese:

Nachbargrundstück mit alten Apfelbäumen
Diesen Winter bereits 4 davon gefällt
(noch übrig 8, die vermutlich die nächsten Winter drankommen werden)

Daher meine Projektidee, das Grundstück zu erwerben, um
1. die restlichen Apfelbäume und weitere alte Bäume zu erhalten und
2. zu einer Streuobstwiese mit alten Obstbaumsorten auszubauen

Streuobstwiesen zählen zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Mitteleuropas (weitere Infos Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Streuobstwiese)
Mögliche Kooperationspartner evtl. Gemeinde Oberndorf, NaBu Cadenberge

Für eine bessere Anschaulichkeit füge ich noch eine PDF-Datei mit Bildern von Grundstück und Bäumen bei.

Ich bin allerdings nicht so sehr am Umweltpreis interessiert, sondern an einer Projektförderung, denn "gewinnen" sollen lieber die Bäume, nicht ich.

Ich würde mich jedenfalls riesig freuen, wenn es mit Ihrer finanziellen Hilfe gelingen würde, dieses Projekt zu realisieren. Weitere Fragen beantworte ich selbstverständlich gerne. (eMail: info@patchworkhof.de oder F: 04772/860452)

Mit freundlichem Gruß und danke
Inga Wocker

***

Sehr geehrte Frau Wocker,

auf Ihre Anfrage zur Möglichkeit der Teilnahme an den ausgeschriebenen Umweltpreis mit dem Thema des Schutzes der von Ihnen vorgestellten Streuobstwiese muss ich Ihnen leider mitteilen, dass eine Bewerbung die Rahmenbedingungen des "Wettbewerbs" nicht einhalten würde.

Jedoch sehen wir Potenzial in dem Anliegen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir uns verstärkt dem Schutz und der Entwicklung von Streuobstwiesen und alten Kulturbaumsorten widmen wollen. Eine Antragsstellung für eine Projektförderung ist grundsätzlich möglich, sofern der Antragssteller seinen Sitz in Niedersachsen hat und gemeinnützig ist und dabei sein Zweck den Zielen des Projektes entspricht. Ferner ein käuflicher Erwerb des Grundstücks nicht förderfähig. Möglicherweise besteht aber die Möglichkeit zur Pachtung oder Schenkung?! Bei der Stiftung wären dann die Aufwertungsmaßnahmen o.ä. beantragbar.


Mit freundlichen Grüßen

Thorsten Vorberg

Niedersächsische Bingostiftung
für Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit

***

Sehr geehrter Herr Vorberg,

NEZ 22.5.10 (Zitat) Die Förderung von Freien Ökologischen Jahren (FÖJ) sowie Projekten aus der Umweltbildung beanspruchen etwa drei Viertel der Fördergelder. Projekte, die den praktischen Naturschutz in den Mittelpunkt rücken, am besten mit nachhaltiger Wirkung, stehen deshalb ganz oben auf der Liste der förderwürdigen Umweltprojekte. Wer Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten schaffen will, Anpflanzungen, Biotop-Einrichtungen, Landschaftspflege oder die naturnahe Gestaltung von Außenspielanlagen im Sinn hat, der ist bei der Bingostiftung an der richtigen Adresse.

Alles heiße Luft?

Dass ich eine Einzelperson bin und damit nicht ins vorgegebene Schema passe, habe ich bereits am Telefon gesagt, dass ich an dem Wettbewerb nicht interessiert bin, habe ich Ihnen gemailt, dass mein Projekt trotzdem gemeinnützig sein wird, ist offensichtlich. Wenn es trotzdem aus "formaljuristischen Gründen" nicht geht, hätten Sie mir das auch bereits am Telefon sagen können. Und auf Ihre verständnisheischende Erklärung, dass Sie in dieser Organisation ja auch nur ein kleines Rädchen sind und sowas nicht allein entscheiden können, verzichte ich hiermit.

Glauben Sie allen Ernstes ich pachte die Fläche, pflanze noch weitere Bäume an und lasse sie mir dann von den Besitzern mit einem "Dankeschön, das wär aber nicht nötig gewesen" absägen? Sie kennen sich wohl auch nicht aus, wem was gehört und wer was darf in solchen Fällen? Ansonsten reden wir hier von Weideland, d.h. einem qm-Preis von ca. 1.- also bei 1-2 ha rund 20.000.- und einen Teil könnte ich schließlich auch aufbringen. Und wenn ich dann lese, dass Sie Projekte im 6stelligen Eurobereich fördern und groß verkünden "jedes Projekt ist wichtig", dann ist das wirklich lachhaft.

Die Bäume werden gerettet, so oder so! Ich ärgere mich nur, dass ich tatsächlich wieder mal so naiv war anzunehmen, dass es außer mir auch noch irgendjemand anderen interessieren könnte.

Mit freundlichem Gruß
Inga Wocker

weiterer Verlauf

Donnerstag, 10. Juni 2010

neues Jugendblog eingerichtet, bitte mitmachen und weitersagen danke

http://jugend-und-welt.blogspot.com

Mittwoch, 9. Juni 2010

Fundsachen und Fragen
(NEZ 5.6.2010)

Das Geld ist immer knapp
"Schleuse" verzeichnet leichten Rückgang bei jugendlichen Straftätern/Loch in der Vereinskasse
(Artikel über die Jugendhilfeeinrichtung Die Schleuse e.V., eine Anlaufstelle für straffällig gewordene Jugendliche)

(Zitat) Unabhängig vom Wohnort "verweile" ein hoher Anteil der Schleusen-Klienten als Berufsschüler in Berufsvorbereitungsjahren oder sonstigen Warteschleifen. Was den Jugendlichen oft fehlt, sind laut Sturm Bildung und Perspektiven. "Wer Arbeit findet und damit Anerkennung, hat die besseren Zukunftsaussichten."

Sollten Hilfsangebote und Unterstützung dann nicht viel früher bereitstehen? Hat nicht jeder ein Recht darauf lesen, schreiben und rechnen zu lernen, auch wenn er dafür vielleicht länger braucht? Wieso gibt es zwar viele unterschiedliche Angebote dazu im Sonder- und Förderschulbereich, aber extrem wenig Unterstützung, wenn es darum geht, Schwierigkeiten direkt im Klassenverband zu regeln? Wie sollen junge Menschen denn sonst lernen, dass jeder seine eigenen Schwächen, aber eben auch seine eigenen Stärken hat und gegenseitige Hilfe alle weiterbringt? Wie soll ein gemeinschaftliches Miteinander wachsen, wenn schon in den ersten Klassen rigoros aussortiert und gesiebt wird?

(Zitat) Sozialpädagogin Sturm möchte für "zehn Härtefälle" eine erlebnispädagogische Reise in die Schweiz organisieren. Eine wichtige Motivationshilfe und Möglichkeit, an schwer zugängliche junge Leute heranzukommen. 500 Euro sind bislang im Reisesparstrumpf. Doch die einwöchige Tour in eine Berghütte mit Selbstverpflegung und Klettertouren würde mit 3500 Euro zu Buche schlagen.

Ist das ein Weg, um Bildung und Anerkennung (s.o.) zu fördern? Ist das für andere Jugendliche nicht möglicherweise ein Signal, noch destruktiver und ablehnender zu werden, weil man damit ja offensichtlich "Erfolg" hat? Geht es nicht viel mehr darum, die jungen Leute aus der Reserve zu locken, sie zu ermutigen, zu zeigen was sie können und Eigeninitiative zu entwickeln? Ist da ein kleines Projekt vor Ort, von den Jugendlichen selbst geplant und durchgeführt nicht viel wirkungsvoller als so ein punktuelles "Pauschalangebot", wo am Ende ja wieder nur die große Leere und Perspektivlosigkeit steht? Werden die Jugendlichen in ihrer Individualität überhaupt ernstgenommen, wenn man ihnen so ein 08/15-Standardprogamm bietet, wo sie tatsächlich nur mit einem "Nein" sich selbst abgrenzen und so wenigstens ein Stück ihrer ohnehin schwachen Identität erhalten können?

Freitag, 4. Juni 2010

Mach mit

Abpfiff für Atomkraft!

http://www.bund.net/abpfiff