Donnerstag, 31. März 2011

Mach mit

AKWs abschalten jetzt!

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?sa=details;petition=17036

Montag, 21. März 2011

Ist das nötig?

Erster Spargel dank Heizung
Die anhaltend kühlen Temperaturen können Carsten Boltes Spargel nichts anhaben. Dank einer speziellen Heizungsanlage hat der Landwirt aus Steimbke im Kreis Nienburg schon jetzt den ersten Spargel der Saison gestochen. Das edle Gemüse sprießt bei Bauer Bolte früher, weil er eine Art Fußbodenheizung unterhalb der Pflanzen dem Spargel vorgaukelt, dass die Erde bereits so warm ist wie Ende April. (...) Vor gut zwei Jahren hatte der Spargelbauer seine Bodenheizung sogar im Winter im Betrieb. "So konnte ich den Kunden für das Weihnachtsmenü frischen Spargel anbieten."

(NEZ 12.3. 2011)

Sonntag, 20. März 2011

Anregung zum Mitmachen

Grün, spontan, gut vernetzt

Netzwerk BN2.0, das steht für die jungen Aktiven im Bund Naturschutz. Unser Ziel: für die Generation der "Um-die-dreißig-Jährigen" eine Plattform für Projekte zum Thema "Zukunft und Natur" anbieten. Wir planen Aktionen für Hand und Hirn, treffen uns zum Netzwerken oder sagen auf Demos unsere Meinung. Pfiffige Ideen zum Umweltschutz bleiben bei uns nicht nur im Kopf. Wenns um die Umsetzung geht, treffen wir uns auch spontan in einer Stadt - denn die BN2.0-Mitglieder sind über ganz Bayern verteilt. Viele "Plus-Minus-Dreißiger" sind eingespannt in ihren Beruf, einige haben Familie. Darum sind unsere Treffen unverbindlich: Wer Zeit hat, macht mit, wer nicht, das nächste Mal. Die Kommunikation läuft vor allem über E-Mail und Facebook. (...)

Dieses Jahr gehts uns ganz besonders um den Austausch zwischen verschiedenen Generationen: Wir starten ein Projekt, das alt und jung zusammenbringt. Auf dem Fest der Generationen können alle ihre speziellen Fähigkeiten, ihr Wissen und ihre Leidenschaften an die jeweils andere Generation weitergeben. Es soll eine Art Wissens-Tauschbörse entstehen, bei der zum Beispiel das Mähen mit der Sense im Tausch gegen eine Nachhilfestunde in Sachen Facebook angeboten wird. (...)

Nähere Infos: www.bn-zweinull.de

(Schrot und Korn 1/2011)

Mittwoch, 16. März 2011

Heute per eMail gekommen und angesichts der derzeitigen Ereignisse in Japan ziemlich makaber - reizte mich vermutlich gerade deswegen doch zum Lachen:

Sehr geehrte Frau Wocker

Gerne möchten wir Sie auf einen DICK-Kurs aufmerksam machen, der vom 06.-08.04.2011 in Bad Gandersheim stattfinden wird.

DICK-Mitarbeiter Peter Lanz, unser Fachmann für japanische Holzverbindungen, wird in diesem Kurs zeigen, wie Sie sich in rein handwerklicher Arbeit in original japanischem Stil eine Lampe bauen.

Die Lampe hat eine sechseckige oder quadratische Grundfläche, mit Shoji-Papier bespannt sorgt sie für eine ganz besondere Atmosphäre und für sanftes Licht. Das Design ist vorgegeben, kann aber auf Wunsch in Absprache mit dem Kursleiter abgewandelt werden.

Über Ihre Anmeldung zu diesem Kurs würden wir uns sehr freuen - noch sind Plätze frei!

Mit freundlichen Grüßen
Renate Schwarz
Kurswerkstatt

Große Betroffenheit - was steckt dahinter?

Vielleicht ist es ja ketzerisch, in einer "historischen Zeit der allgemeinen Betroffenheit" nicht in die angemessene Fassungslosigkeit zu verfallen, aber ehrlich gesagt nervt mich die Berichterstattung zum GAU in Japan ziemlich. Seit Tschernobyl dürfte jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sein, dass sich gerade die Atomkraft eben nicht nach den Regeln der Mechanik planen und vorhersagen lässt, dass es sich um hochkomplexe Vorgänge handelt und die Folgen für die Menschheit und den ganzen Planeten unüberschaubar katastrophal sein können. Vor diesem Hintergrund seelenruhig weiterzumachen, Bedenken bedenkenlos in den Wind zu schlagen und sich mit "wird schon gutgehen" zu trösten, ist reiner Fatalismus.

Was mich aber am meisten irritiert ist die Tatsache, dass die Verantwortung - wieder einmal? - weit von sich gewiesen und an "die Politiker" delegiert wird. Da wird ein Appell an Frau Merkel gerichtet "Abschalten jetzt", da werden Menschenketten, spontane Demonstrationen und Mahnwachen organisiert, man wendet sich an "die Verantwortlichen" und übersieht dabei, dass AKWs schon längst nicht mehr laufen würden, wenn jede/r Einzelne die Verantwortung für sauberen Ökostrom übernähme und zu einem entsprechenden Anbieter wechseln würde. Und zwar nicht morgen, übermorgen oder überhaupt nicht, sondern am besten schon vorgestern, allerspätestens aber Jetzt!

Am Wochenende bin ich über eine kleine Zeitungsnotiz gestoßen: "Wunsch nach Führer. Laut einer Studie der Universität Bielefeld wächst in Europa der Wunsch nach autoritären Regierungsformen. So ist fast jeder dritte Deutsche der Ansicht, dass ein starker Mann an die Spitze gehöre, der sich nicht um Parlament oder Wahlen schert. In Großbritannien und Frankreich sehen das mehr als 40 Prozent so, in Portugal oder Polen sogar mehr als 60 Prozent. Bedenklich sei, dass sich eine Mehrheit von ihren Politikern nicht verstanden fühlt. Dieses Gefühl gehe oft mit dem Wunsch nach einer starken Führerfigur einher." (NEZ 12.3.11)

Mich erinnert das doch sehr stark an die Weimarer Republik und das darauffolgende Naziregime, doch vielleicht liegen die Wurzeln dafür sogar noch um einiges früher, denn bereits Kant hat seine Zeitgenossen aufgefordert, sich nicht alles vorkauen zu lassen, sondern den Mut zu haben, selbständig zu denken und zu handeln: "Sapere aude, habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." Und ergänzend würde ich hinzufügen, habe Mut, die Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen.

Wenn ich in einem Artikel lese "Die erste Entwarnung der Regierung war verfrüht - nach der automatischen Schnellabschaltung von Atomkraftwerken kam es in zwei Anlagen zu Störfällen" und fast direkt daneben "Sichere Kraftwerke. Die 17 deutschen Atomkraftwerke sind nach Ansicht der Bundesregierung auf Erdbeben vorbereitet. Die Anlagen werden bei Überschreiten bestimmter sicherheitsrelevanter Grenzwerte automatisch abgeschaltet (NEZ 12.3.11), dann frage ich mich schon, ist das Betriebsblindheit, Gedankenlosigkeit oder schlicht Verdrängung? Wie können Menschen, die in diesem Bereich arbeiten und Entscheidungen treffen, wie können aber auch die vielen Atomstromkunden ausblenden, dass etwas schiefgehen kann? Das ist die ganz normale Realität: Wenn ich mich in ein Auto, einen Zug oder ins Flugzeug setze, weiß ich, dass ein Unfall jederzeit möglich ist, nur dass ein Unfall im AKW eben nicht wiedergutzumachende Folgen für die gesamte Menschheit und unsere Umwelt haben kann.

Wenn ich im Internet über Notfallmaßnahmen in Österreich lese "Wer Kühe hat, muss sie von der Weide holen, damit sie kein verseuchtes Futter fressen" (http://derstandard.at), dann ist das für mich als Landwirtin schon ziemlich kurzsichtig, im Grunde genommen kann ich sie dann gleich zum Schlachter bringen, denn im Normalfall habe ich im Sommer vielleicht noch ein wenig Restheu vom letzten Winter, mit dem ich ein paar Tage oder Wochen durchhalten könnte, artgerechte Tierhaltung wäre das sowieso nicht, doch was dann? Gras ist verstrahlt, Kühe, die es fressen auch, Milch und Fleisch werde ich nicht los und das für sehr sehr lange Zeit.

Wenn Campact über Appelle und Aktionen berichtet "Drücken auch Sie bei Ihnen vor Ort Ihre Betroffenheit über den Reaktorunfall in Japan aus und fordern Sie Konsequenzen ein" (Newsletter 13.3.11), dann frage ich mich wirklich, ist dieser Fall jetzt tatsächlich so überraschend über uns hereingebrochen, dass wir davon völlig überrumpelt sind, uns verwundert die Augen reiben und gar nicht glauben können, dass so etwas überhaupt möglich ist? Ich war 1986 noch eine 13jährige Schülerin und dachte damals, innerhalb der nächsten 3-5 Jahre sind die AKWs Geschichte. Denn Forschung und Entwicklung können unglaublich schnell sein, denken wir nur an den Wettlauf um die erste bemannte Raumfahrt oder die rasanten Fortschritte in der Atomwaffen- und U-Boot-Technik im Zweiten Weltkrieg, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Wir alle, die also Tschernobyl miterlebt haben, können nicht sagen, dass wir "nichts gewusst" haben. Jede/r Einzelne trägt dementsprechend die Verantwortung für alle nachfolgenden Störfälle bis hin zum aktuellen GAU in Japan. Jede/r Einzelne kann aber auch einen Beitrag zum "Abschalten jetzt" leisten, und zwar nicht mit Appellen an Frau Merkel und Mahnwachen, sondern indem man den Atomstromkonzernen die rote Karte zeigt und - endlich - kündigt.

Sonntag, 13. März 2011

Jahresbericht 2010
Schwerpunkt in diesem Jahr war die Nutztierarche und das Erlernen einer gewissen Routine im Umgang mit den Tieren, in der alltäglichen Arbeit auf dem Hof, im Stall und auf den Weiden. Die Herde bekam eine gewisse Ordnung und Regelmäßigkeit und wir gewöhnten uns zunehmend aneinander. Umhüten, füttern, tränken, ausmisten, Heuernte, unerwartet auftauchenden Schwierigkeiten konnte ich dadurch insgesamt ruhiger und gelassener begegnen und war für die Tiere damit berechenbarer und zuverlässiger.

Hof
Es gab wieder einiges zu renovieren und auszubauen. Nach der Wintersaison, während der ich kräftig altes Heu vom Boden geschaufelt hatte, konnte der Zimmermann loslegen und das erste Drittel des Dachbodens über der Diele in Ordnung bringen. Bei dieser Gelegenheit gabs dann auch gleich eine etwas flachere Holztreppe hinauf, die alte war schon sehr abenteuerlich, und einen soliden Holzzaun zwischen Hofweide und Garten, da meine Kühe schon das ein oder andere Mal darin "gestöbert" hatten. Im Wohnbereich kamen die alten Teppichböden raus, teilweise auch der Gummibelag, der sich aber als sehr hartnäckig erwies und daher in einem Zimmer leider immer noch nicht ganz abgekratzt ist. Die Wände im Wohn-, Schlafzimmer und Flur wurden mit einem sehr gut zu verarbeitenden Rollputz und Ökofarben gestrichen.

Weiden
Da ich zur neuen Weidesaison auch die restlichen 4 ha übernommen hatte (gesamte Weidefläche jetzt rund 7 ha), mussten natürlich auch die neuen Flächen noch pferdegerecht gemacht werden, d.h. Draht abwickeln, alte Pfähle austauschen, jeweils 2 Weidebänder ziehen. Da ich außerdem die Allee weiterführen will, musste die vorletzte Weide geteilt und zusätzliche Pfähle eingesetzt und Weidebänder gezogen werden. Zeitlich dauerte das doch länger als geplant, so dass die jungen Bäume erst im Frühsommer gepflanzt wurden und mit der schon recht starken Hitze denkbar schlechte Startbedingungen hatten. Einige sind trotzdem angegangen und haben ausgetrieben, doch muss ich jetzt abwarten, ob sie im neuen Frühjahr auch wiederkommen. Im Spätsommer konnte ich mir dann auch das Wasserschleppen per Schubkarre sparen, da dank meiner Nachbarn jetzt ein Schlauchsystem vom Hof über die Straße hinüber zu den einzelnen Weiden führt. Gleichzeitig bekam ich auch den Strom vom Hausanschluss über die Hofweide und wieder über die Straße zu den anderen Weiden gelegt.

Tiere
Riziere war Anfang des Jahres auf dem glatten Eis ausgerutscht und zog ganz furchtbar das Bein nach. Da der Tierarzt wegen Krankheit im Kollegenkreis randvoll zu tun hatte, versuchte ich es mal mit Retterspitz, meiner Wunderwaffe für die Hunde - es funktionierte. Im Frühjahr wurden die beiden Kühe wieder besamt, Bullenkalb Oskar fand ein neues Zuhause bei 3 Kühen und Riziere brachte den kleinen Eselhengst Achim zur Welt. Im Sommer gesellte sich der Hengstjährling Felix zur Herde dazu und freundete sich recht schnell mit den Stuten und Eseln an. Für 2 Tage hatten wir ein kleines Katzenbaby zu Besuch, das im Schuppen vergessen worden war und lauthals nach seiner Mama schrie. Zum Glück fanden wir in der Nachbarschaft ein schönes Zuhause mit Katzengesellschaft für sie. Ende des Jahres kamen die beiden Kälber Lisa und Yukio zur Welt, Achim fand ein neues Zuhause in einer kleinen Eselherde und zieht Anfang 2011 um. Ansonsten gabs natürlich Besuch vom Hufschmied, Achim wurde ordnungsgemäß gechipt und die Kälber bekamen ihre Ohrmarken.


Natur
Die Gartensaison begann wetterbedingt recht spät, ich legte neue Hügelbeete an, pflanzte meine ersten Kartoffeln und konnte tatsächlich auch welche ernten, und experimentierte mit verschiedenen Beerensträuchern, neuen Gemüsearten und Salaten. Im Herbst pflanzte ich noch 5 Apfelbäume alte Sorten, da im letzten Winter auf der Nachbarweide 5 alte Apfelbäume abgeholzt worden waren. Das Jahr über hatte ich versucht, die restlichen 8 davor zu bewahren, indem ich mehrfach mit der Besitzerin sprach, Briefe und Mails an Organisationen, Freunde und Klassenkameraden schrieb und mich an BUND, NaBu, Gemeinderat, Naturschutzstiftungen u.ä. wandte und um Unterstützung bat. Die Idee ist, das Grundstück zu kaufen und zu einer richtigen Streuobstwiese auszubauen, mit weiteren alten Obstsorten, Hecken, Wildblumen und so ein Rückzugsgebiet für seltene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Aktueller Zwischenstand: die Bäume stehen jetzt unter Naturschutz, es gibt eine Projektseite dazu im Netz und wir sammeln eifrig Spenden für den Kauf.

Kunst und Krimskrams
Mit dem Shantychor nahmen wir mitten im Hochsommer schwitzend eine Weihnachts-CD auf und feierten das 20jährige Bestehen mit dem Singspiel "Und Johnny ging zur See" - ein voller Erfolg. Eine Freundin schleppte mich zum Lachyoga mit und Schwedisch ging natürlich auch weiter. Im Internet richtete ich ein neues Jugendblog ein, das aber leider nicht genutzt wird, und schrieb Texte in diversen Blogs. Das monatliche Kommunale Kino gehört inzwischen schon zum "Pflichtprogramm", ab Juli durfte ich Filmtexte dazu schreiben und hatte dafür kostenlosen Eintritt. Und natürlich gabs auch neue Steinfiguren und Bilder, leider klappte es mit einer Ausstellung in Cuxhaven dann doch nicht mehr. Der Schützenkönig kam dieses Jahr aus Hasenfleet und musste natürlich standesgemäß abgeholt und bejubelt werden. Eine große Ehrenpforte vor seinem Hof von der gesamten Nachbarschaft war das Mindeste. Anschließend gings nahtlos weiter mit Grillfest, 1jährigem Hochzeitsfest und der legendären Zeltfete. Meine Familie genoss hier auch einige Tage Ruhe und Landidylle, und im Herbst feierte eine Freundin noch Silberhochzeit.

Schwierigkeiten
Nachdem mir die gGmbH bereits im letzten Jahr nur Schwierigkeiten eingebracht hatte, habe ich sie jetzt endgültig aufgelöst und notariell aus dem Handelsregister löschen lassen, natürlich auch wieder ein riesiger Rattenschwanz an Formalkram und Bürokratie. Meine diversen Kurs- und Wochenendangebote (Erfolgsteam über vhs, Frauenspecial, Einzelberatung, Webgestaltung) wurden nicht angenommen und auch der Versuch, Spendengelder für Nutztierarche und Streuobstwiese über betterplace.de zu sammeln, war nicht erfolgreich. Das geplante Sommercamp und die Herbstfreizeit zur Stille wurden von Renovierungsmaßnahmen und Weidearbeiten überrollt, es kamen aber auch hierzu keine Anfragen.

Ausblick 2011 (und länger)
Die Mutterkuhhaltung wird aufgegeben werden, da sich die Nachzucht der Angler a.Z. hier in der Gegend schlecht bis gar nicht verkaufen lässt. Außerdem ernähre ich mich aufgrund meiner Erfahrungen inzwischen fast komplett vegan und möchte daher eigentlich auch kein Zulieferer für die Milch- und Fleischindustrie sein. Neue Ansätze wären Alpakahaltung mit Wollverkauf und Zucht von Therapietieren und Aufnahme von Feriengästen mit z.B. Kaffeenachmittagen und Thementreffs. Das Projekt Streuobstwiese wird weiterverfolgt werden, möglicherweise wäre dazu eine Initiative oder ein Bündnis ganz allgemein für Naturschutzprojekte sinnvoll. Je nachdem wie sich mein Hengst entwickelt, könnte es vielleicht Pferdenachwuchs geben, und wenn ich es organisatorisch schaffe, würde ich die Eselstute gerne decken lassen.

Samstag, 12. März 2011

Patchwork-News 12.03.11

Kurz erzählt
Achim sagt Tschüss, die Heizung ist fertig und langsam aber sicher wird es doch noch Frühling. Meine Mutter hat ihren 70. Geburtstag auch hier im Norden zusammen mit dem Shantychor gefeiert, es hat großen Spaß gemacht. Meine Schwester hat geheiratet, dank meiner Nachbarn, die die Versorgung der Tiere übernommen haben, konnte ich hinfahren, Trauzeugin sein und mal wieder richtig wild feiern... Und ich habe auch wieder Filmtexte fürs Kommunale Kino geschrieben: An ihrer Seite und Die Welle

Tiere
Achim ist abgeholt worden und lebt jetzt mit weiteren Eseln nicht allzu weit von hier auf der anderen Seite der Elbe. Er hat das Einsteigen in den Hänger bravourös gemeistert, obwohl er so ein Ding noch nie gesehen hatte. Mutter und Schwester haben den Abschied gut verkraftet, wahrscheinlich, weil sie ja noch zu zweit sind. Bei seiner Ankunft im neuen Zuhause hatte er allerdings - vermutlich stressbedingt - Durchfall und dabei wurden Würmer entdeckt. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt habe ich daraufhin auch meine Tiere prophylaktisch entwurmt, direkter Befall ließ sich nicht feststellen, doch sicher ist sicher. Auf der Hochzeit habe ich auch eine langjährige Freundin getroffen, selbst eine echte Tiernärrin, die mir vorschlug, Alpakas zu halten, sehr ruhige und sensible Tiere, die auch in der Tiertherapie bereits eingesetzt werden und zusätzlich auch noch feine Wolle liefern. Ich habe daraufhin mal erste Recherchen betrieben, klingt jedenfalls spannend... Für meine Kühe suche ich ein schönes Zuhause, vielleicht sogar zusammen, da sich der Verkauf der Nachzucht hier in der Gegend doch recht schwierig gestaltet und daher auf längere Sicht vermutlich keine Zukunft hat. Wenn jemand was weiß, ich bin für jeden Tipp dankbar.

Hof und Renovierung
Die Holzpelletsheizung ist fertig - endlich - und läuft einwandfrei. Ich vergesse zwar noch hin und wieder, rechtzeitig nachzufüllen und wundere mich dann, dass es kühler wird, doch genauso schnell wird es auch wieder warm. Kein Vergleich also zur Nachtspeicherheizung, die bei nächstbester Gelegenheit abtransportiert und entsorgt wird. Für die kommende Gartensaison sind die ersten Saatguttütchen eingetroffen, die Voraussaat kann also in den nächsten Tagen losgehen.

Naturschutz
Hier in Hasenfleet wurden massiv Bäume abgeholzt, größtenteils gesunde, für mich unverständlich und nicht nachvollziehbar. (siehe Blogbeitrag 1 und 2) Meine Versuche Licht ins Dunkel zu bringen waren leider nicht besonders erfolgreich, vermutlich weil da sehr viele unterschiedliche Interessen hineinspielen, die ich als neu Zugezogene noch gar nicht durchschauen kann. Ich bleibe jedoch an der Sache dran, da ich den Eindruck habe, Hasenfleet ist kein Einzelfall, es gibt zahlreiche Gemeinden wo es ähnlich läuft. Ich möchte daher ein "Bündnis Baumschutz" ins Leben rufen, wer Interesse hat mitzuarbeiten, sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam weiterzumachen, kann mir gerne eine Mail schreiben info@patchworkhof.de Ich werde dazu noch eine Projektseite ins Netz stellen.

Meine Mutter hat anlässlich ihres Geburtstages eine Spendenaktion für die Streuobstwiese durchgeführt bei der rund Euro 1800.- zusammenkamen, ganz herzlichen Dank. Die Kooperationsgespräche mit BUND und Naturefund e.V. laufen, es gibt eine Projektseite im Netz, und der Satzungsentwurf für einen Trägerverein liegt beim Finanzamt.

Nähere Infos dazu demnächst

Freitag, 11. März 2011

Halbzeitvegetarier gesucht

Zwei halbe Vegetarier sind auch ein ganzer! Das ist das Motto der Initiative Halbzeitvegetarier. Junge Menschen können sich hier paarweise zusammentun und gemeinsam ihren Fleisch- und Fischkonsum halbieren. Katharina Rimpler stellt das Projekt vor.

Warum wir das tun
Wir starten die Initiative "Halbzeitvegetarier", weil es nicht möglich ist, den Fleisch- und Fischkonsum - in seinem momentanen Ausmaß - ethisch einwandfrei zu gestalten. Unsere Idee: Statt Dogmen oder Verzicht zu predigen, sollen sich die Projektteilnehmer gemeinsam mit Themen wie gesunder Ernährung und Nachhaltigkeit auseinandersetzen und sich bei der allmählichen Umstellung ihrer Ernährungsgewohnheiten unterstützen. Dazu schließen sie sich in Partnergruppen, sogenannten "Tandems", zusammen und reflektieren ihre Ernährung. Ihr Ziel: Ab sofort wird nur noch die Hälfte der gewohnten Menge an Fleisch bzw. Fisch gegessen. Aus zwei halben Vegetariern wird so ein ganzer. (...)

Weitere Infos unter www.halbzeitvegetarier.de

(Schrot und Korn 2/2011)

Mittwoch, 9. März 2011

Nachtgedanken zum Streuobstwiesenprojekt

Da gibt es in Lamstedt ein großes Gelände, ehemalige FlaRak-Stellung, das zur Natur-Oase rückverwandelt werden soll. Das Gelände ist 11 ha groß, soll von der Gemeinde gekauft und zur Projektfinanzierung teilweise weiterverkauft werden. Für die restlichen 6 ha (entspricht der Fläche, die ich kaufen und zur Streuobstwiese ausbauen möchte) sind Aufforstungen und diverse Renaturierungsmaßnahmen sowie touristische Nutzung geplant. Es gibt einen sehr aktiven Verein, der mit der Gemeinde zusammenarbeitet, die Bingostiftung kommt als möglicher finanzieller Träger infrage, Gesamtkosten werden mit 135.000 Euro veranschlagt.

Da gibt es in Philadelphia einen gemeinnützigen Verein, der einen ehemaligen Transatlantikliner vor der Verschrottung retten möchte und dazu einen Mäzen gefunden hat, der die 4,3 Mio Euro zum Kauf und zur bisherigen Erhaltung bereitstellt. Jetzt soll das Schiff mithilfe von privater Investoren zu einer Freizeitattraktivität mit Museum zur Geschichte des Schiffes und der transatlantischen Passagierschiffahrt umgebaut werden.

Da gibt es im Leipziger Zoo ein schielendes Opossum, das allein schon 12 Paten hat, die regelmässig für die Haltung des Tieres spenden. Der Freundes- und Förderkreis organisiert die Patenschaften und finanziert damit Zooprojekte wie z.B. 300.000 Euro für die neue Riesen-Tropenhalle oder 1,2 Mio Euro für das Gondwanaland, Zuhause des Opossums.

Angesichts dieser Riesenprojekte kommt mir meine Streuobstwiese, für die ich erstmal nur 30.000 Euro zum Kauf bräuchte, lächerlich klein und unbedeutend vor. Und vielleicht ist es deshalb für Spender uninteressant, weil es nicht spektakulär und aufsehenerregend genug ist. In einer Gesellschaft in der die Maxime gilt "nicht kleckern, sondern klotzen" und alles einmalig und besonders sein muss, kann mein Projekt nur verlieren.

Ich möchte mir trotzdem die Vision einer blühenden Streuobstwiese im Frühling erhalten, mit Hecken, Blühstreifen, windgeschützten Ruheplätzen, Vogelgesang, Schmetterlingen, Bienen, Hummeln, etc. - ein kleines Paradies zum Ausruhen und Erholen, zu sich selbst kommen und wieder ein Gefühl der Einheit spüren. Der Natur wenigstens ein kleines Stück von dem zurückgeben, was ihr an so vielen Stellen gedankenlos entrissen wird.